
10 Tipps und Fakten rund um das Stillen
Oft wird das Stillen als wahre Herausforderungen gesehen und viele junge Mütter sind sich nicht sicher ob sie es schaffen werden den Nachwuchs auf diese natürliche Weise zu nähren. Grundsätzlich ist es gut, wenn der Wunsch vorhanden ist das Kind zu Stillen, denn wie auch bei so vielen anderen Dingen ist der reine Wille ein wichtiger Punkt der die Umsetzung maßgeblich beeinflusst. Das Stillen gut für Kind und Mutter sind, ist hinlänglich bekannt und wird von uns auch nochmal in einem anderen Artikel beschrieben.
Hier geht es jetzt um ein paar Punkte die das erfolgreiche Stillen begünstigen und Dir dabei helfen werden die Gewissheit zu haben, dass Du deinem Kind das Beste bietest.
- Viel hilft viel – Je öfter das Baby trinkt, umso besser wird die Muttermilch gebildet
Der Schlüssel zum erfolgreichen Stillen liegt tatsächlich in der Häufigkeit des Anlegens und des Trinkens des Kindes im Speziellen in der ersten Zeit versteckt. Die Muttermilch wird dann produziert, wenn diese vom Kind durch das Saugen nachgefragt wird. Wenn dein Kind also öfters angelegt wird und häufig an der Brust trinkt, so wird die Milchbildung gefördert.
- Auf los geht´s los - Anlegen unmittelbar nach der Geburt
In der Regel wird das Kind von den Hebammen direkt nach der Geburt nach einem kuren Checkup direkt auf die Brust der Mutter gelegt und es wird gemeinsam mit der Hebamme noch in den ersten Stunden nach der Geburt das Kind an die Brust angelegt. Zu diesem Zeitpunkt haben die Babys einen extrem ausgeprägten Such- und Saugreflex. Dem Kind wird sofort ein ausgeprägtes Gefühl von Geborgenheit gegeben und die enge Bindung zwischen Mutter und Kind wird so aufrechterhalten und weiter gefestigt. Dabei kann das Baby deinen Herzschlag spüren, dich riechen, tasten und schmecken, eine enorme Bindung die wichtig für das Neugeborene ist.
- Das Baby ist der Chef und bestimmt die Häufigkeit des Anlegens
Wie oben schon beschrieben ist häufiges Anlegen eine gute Sache. Am Anfang, also am ersten Tag, wollen viele Kinder ca. drei bis viermal angelegt werden, was sich in den Folgetagen meist schon verdoppelt bis verdreifacht. So wollen die Babys ab dem dritten oder vierten Tag ca. 8-12 Mal angelegt werden. Dabei werden keine Rücksichten auf die Tageszeiten gemacht. Das bedeutet, dass teilweise sogar öfters als alle zwei Stunden angelegt werden darf. Das ist speziell am Anfang aber gut so, da die Milchbildung so gut angekurbelt wird und sich sehr schnell eine gute Milchmenge bei jedem Anlegen bildet um den Nachwuchs aus satt zu bekommen. Teilweise kommt es einem so vor als ob das vielleicht etwas viel sei oder ob denn jedes Mal überhaupt genug Milch an das Kind abgegeben werden kann. Es ist aber so, dass die Muttermilch optimal und leicht von dem Baby verdaut und verarbeitet werden kann, daher ist ein „Überfüttern“ in dem Sinne nicht möglich und es ist gut möglich, dass die kurzen Intervalle einfach von dem Kind benötigt werden.
- Das Baby ist weiterhin der Chef und bestimmt auch die Dauer
Das Anlegen und das Trinken des Babys kann durchaus etwas dauern. So können schnell 15-25 Minuten pro Mahlzeit vergehen. Zum einen liegt das sicherlich auch daran, dass die Kleinen das Saugen an der Brust auch als sehr beruhigend empfinden und gerne mal in tiefster Geborgenheit einschlafen und zum anderen kann es auch sein, dass der Milchfluss zu Beginn noch nicht optimal ist, was auch durch nicht ganz optimales Anlegen hervorgerufen werden kann. Du solltest deinem Baby auf jeden Fall die nötige Zeit geben, die es braucht um wirklich satt werden zu können. Das Kind soll bestimmen, wann es fertig und gesättigt ist. Es ist wichtig, dass das Baby lange genug an der Brust ist um sicherzustellen, dass wirklich genügend nahrhafte Muttermilch abgegeben wurde, was essentiell für die Entwicklung des Kindes ist.
- Auf einem Bein steht man schlecht – biete beide Brüste an
Du solltest darauf achten, dass dein Baby an beiden Brüsten möglichst gleich häufig und gleich viel saugt und trinkt. Zum einen wird so gewährleistet, dass die Milchbildung so an beiden Brüsten optimal funktioniert und zum anderen hast Du dadurch die Möglichkeit deine Brustwarzen mehr zu schonen. Wenn dein Baby nach der ersten Brust vermeintlich fertig und satt sein sollte, dann leg es dennoch an die zweite Brust an und schaue ob noch ein kleiner Nachtisch drin ist. Fange ansonsten beim nächsten Stillen mit eben dieser Brust an, damit Du wie gesagt beide Brüste in etwas gleich oft anbietest und an beiden Brüsten gleich viel intensiv gesogen wird.
- Richtig ist wichtig – optimales Anlegen ist gut für Mutter und Kind
Damit dein Baby mit genügend Milch versorgt wird ist es wichtig, dass diese gut gebildet werden kann, was wiederum voraussetzt, dass es Dir gut geht und Du auch recht entspannt bist. Suche Dir also eine bequeme Position, sei es im Liegen oder im Sitzen, wobei es von Vorteil ist, wenn Du im Liegen und im Sitzen in der Lage bist bequem zu Stillen. Genauso entspannt sollte aber auch dein Baby liegen können, damit es sich rein auf das Saugen konzentrieren kann. Das Baby sollte den Mund möglichst weit geöffnet haben und Du ziehst es dann an die Brust heran, so, dass es möglichst viel von der Brust im Mund hat und nicht nur einen kleinen Teil der Brustwarze. Somit beugst wunden Brustwarzen deutlich vor und kannst sichergehen, dass dein Baby genug Muttermilch erhalten kann.
- Künstlich ist anders – vermeide Trinkflaschen
Das Trinkverhalten von Kindern die an der Brust trinken oder an der Flasche ist anders und es fühl sich auch ganz anders für die Kinder an. Wenn also beispielsweise die Milchbildung noch nicht ganz auf Hochtouren läuft und Du das Gefühl hast, dass Du dein Kind beifüttern musst, so ist das vollkommen legitim und normal. Wenn das Kind dann aber mit der Flasche gestillt wird, so ist das Mundgefühl durch den Nuckelaufsatz für das Baby ein vollkommen anderes. Das kann Babys verwirren und die Babys mögen dieses zum Teil nicht. Muss aber nicht sein. Bei uns war das zu Beginn auch so, dass die Muttermilch nicht sofort eingeschossen ist und der Kleine einfach noch Hunger hatte. Es ist dann aber in jedem Fall auch wichtig, dass das Kind weiter angelegt wird um die Michbildung weiter anzukurbeln. Eine super gute Alternative zu einem Fläschchen ist das sogenannte „Breastfeeding“. Dabei gewinnt man direkt mehrfach. Das Kind wird satt, die Milchbildung wird angekurbelt und die Mutter erhält ebenfalls ein Erfolgserlebnis. Das Ganze kannten wir vorher gar nicht und wurden durch eine super Krankenschwester darauf gebracht und herangeführt. Bei Interesse kann sehr gerne auch zum Thema „Breastfeeding“ und „Fingerfeeding“ ein kleiner Artikel von mir geschrieben werden. Das Ganze ist wirklich super und sollte unbedingt ausprobiert werden, wenn es nicht sofort mit der Milchbildung klappt.
- Schon satt? – wann ist das Baby wirklich satt?
Das ist natürlich nicht ganz so einfach wie bei einem Kind welches mit der Flasche gefüttert wird, da man dort einfach die Milliliter-Zahl ablesen kann. Ein gutes Indiz ist immer das Gewicht des Babys. Anfangs, beziehungsweise, wenn die Muttermilch dann ordentlich gebildet wurde, sollte die wöchentliche Gewichtszunahme zwischen ca. 120-300 Gramm liegen. Dein Baby sollte sowieso gesund und munter aussehen und einen aufgeweckten Eindruck machen und nicht herumschwächeln. Was den Stuhlgang angeht, so dürfen Babys die gestillt werden recht häufig am Tag abführen, aber auch mal einige Tage aussetzen. Das ist bei jedem Baby anders und kann auch von Woche zu Woche mal wechseln. Die Muttermilch ist optimal aufgebaut, so dass das Kind keine Flüssigkeits-Unterversorgung erleiden kann und auf der anderen Seite können die Nährstoffe optimal verwertet werden. Wie gesagt ist wohl das Wichtigste, dass das Baby ein gutes Gesamtbild abgibt und einen vitalen Eindruck macht.
- Wachstum erfordert mehr Milch – damit auch häufigeres Anlegen
Es ist vollkommen normal dass das Baby regelrechte Wachstumsschübe machen wird und dann entsprechend mehr versorgt werden muss. Daher wird es vorkommen, dass dein Baby mehr Muttermilch nachfragen wird. Wie gesagt, das ist normal und auch das pendelt sich sehr schnell wieder ein, wenn Sie die Milchbildung angepasst hat und/oder der Wachstumsschub wieder abflaut. Höre also am besten auf das was dein Baby dir mitteilen möchte. Dein Baby, Du und die Natur machen das schon. ;)
- Stillen ist mehr als nur Nahrungsaufnahme
Klar, in erster Linie geht es darum, dass dein Baby mit allen Nährstoffen versorgt wird, die es für die Entwicklung benötigt. Weiterhin ist das Stillen aber auch ein extrem enges Band zwischen Kind und Mutter und gibt Geborgenheit und Sicherheit. Es kann also sein, dass dein Kind auch gerne angelegt werden möchte ohne dass es vorrangig Hunger hat. Durch den Hautkontakt und die Nähe wird das Baby neben der Nahrung also auch mit einer Art von „Liebe“ durch das Stillen versorgt.
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